“Österreichische Kurzfilmschau 2020 – Online”

(c) Kurzfilmschau / Freigang von Aram Baroian

Die Österreichische Kurzfilmschau gibt es jetzt in Österreich online zu sehen und in den Österreichischen Kulturforen weltweit.

Die „Österreichische Kurzfilmschau“ präsentiert jedes Jahr Filme, die sich für das Auswahlverfahren zum Österreichischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ qualifiziert haben.

In diesem Jahr werden 18 Filme von meist jüngeren Filmemacherinnen und Filmemachern in diesem Programm zusammengefasst. In einer Kooperation zwischen der Auslandskultursektion des Außenministeriums und der Akademie des Österreichischen Films werden diese Filme – in normalen Jahren – bei Screenigs weltweit gezeigt. Die Österreichischen Kulturforen, Botschaften und Österreichbibliotheken ermöglichen dabei in Zusammenarbeit mit Veranstaltern vor Ort vielen Jungen Filmemacherinnen und Filmemachern ihre Arbeiten international zu präsentieren und sich international zu vernetzen.

In der besonderen Situation der Corona-Krise weicht dieses Projekt vorübergehend in den Onlinebereich aus und zeigt die Filme in Österreich auf der Streamingplattform Flimmit und in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Kulturforen auch international.

Für Teresa Indjein, der Leiterin der Auslandskultursektion des Außenministeriums, liegt eine der besonderen Qualitäten eines Kurzfilm-Prorgammabends in seiner Vielfalt. Wenn man an einem einzigen Abend in ein Universum an Filmen eintauchen kann, dann bedeutet das immer zugeich auch eine Herausforderung für unsere Gedanken und Sinne.

In “ALGO-RHYTHM” verweist Regisseurin Manu Luksch auf die Bedrohung der Menschenrechte durch den zunehmenden Einsatz von automatisierten Entscheidungsabläufen.

Eine der österreichischen Filmemacherinnen, die international schon Erfahrung sammeln konnte, ist Manu Luksch. Die Wienerin untersucht in ihrem neuesten Werk “ALGO-RHYTHM” die Bedrohung der Menschenrechte durch den zunehmenden Einsatz von automatisierten Entscheidungsabläufen in Alltag, Marketing und Wahlkampagnen. Mit senegalesischen Darstellerinnen und Darstellern verfilmte sie in Dakardi Geschichte eines Data-Brokers, der vor Ort wie ein König über die Menschen herrscht – ein Sinnbild dafür, wie sehr uns moderne Technologien beherrschen.

Im Film “DON´T KNOW WHAT” kombiniert Thomas Renoldner stereotype Formen des Unterhaltungskinos mit Überarbeitungstechniken und Bildbearbeitungsmethoden aus der Videokunst und hinterfragt so klischeehafte Erwartungshaltungen des Publikums.

Martin Winter erzählt in “FREIGANG” die Geschichte einer Mutter, die für einen Tag Freigang aus dem Gefängnis bekommt um ihren Sohn zu besuchen, der inzwischen bei der Großmutter lebt. Als die Mutter beim Besuch den verwahrlosten Zustand ihres Sohnes sieht, bleiben ihr nur wenige Stunden Zeit, um für ihr Kind eine sichere Bleibe zu suchen, bevor sie wieder ins Gefängnis zurück muss. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …

Alexandra Valent, Projektleiterin des Österreichischen Filmpreises, sieht die Stärke der Kurzfilme in ihrer Dichtheit: „Ein Film ist so lange, wie es die Geschichte, der Gedanke, die Idee erfordert. Kurzfilme sind Kunstwerke, die sich nicht verkaufen müssen, vielmehr gefallen, bewegen und beeindrucken können. Vorausgesetzt man lässt es zu, man lässt sich auf Unbekanntes und womöglich Neues ein.”

UPDATE: 
Die österreichische Kurzfilmschau 2020 ist bis Ende Juni online zu erleben und zwar weltweit.

Eine Kooperation zwischen BMEIA (Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten) und der Plattform Flimmit macht dies möglich. Insgesamt 18 Kurzfilme können bis Ende Juni passwortgeschützt gestreamt werden, erstmalig zu sehen dieses Jahr in Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Indien.

Die österreichische Kurzfilmschau 2020 wird heuer  auch im Rahmen der VIS Vienna Shorts online zu sehen sein. Mehr Infos gibt es direkt auf der Webseite des Festivals.

LINKS
www.viennashorts.com 

www.oesterreichische-filmakademie.at
www.bmeia.gv.at