16.12.2022 – 16.04.2023
Der Titel der Ausstellung könnte nicht sachlicher sein – es sind die Koordinaten von Mauthausen. Jenem Ort, dessen Name nicht mehr ohne die Erinnerung an eine bestimmte Zeit gehört werden kann.
Eine Rampe mit den vielen Menschen, die gerade aus den Viehwaggons herausgeschoben wurden,abgemagerte Menschen in schwarz-weiß gestreifter Kleidung – Diese Bilder sind Teil unseres kollektiven Gedächtnisses geworden. Doch der aus Vorarlberg stammende und in Wien lebende Künstler Marko Zink (* 1975) wählte eine andere Herangehensweise, um das Grauen in der Vergangenheit darzustellen: Er fotografierte die heutige KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit seiner analogen Minolta-Kamera – menschenleere Gebäudekomplexe an scheinbar wunderbar warmen Sommertagen.
Die verwendeten Filme stanzte, kochte oder behandelte er mit Chlor und Tintentod, bevor sie belichtet wurden. Dadurch wirken die Fotografien wie historische Fundstücke und künden von der Auslöschung des Menschen ebenso wie vom Tilgen der Erinnerung. Zink reflektiert den Wandel vom Tatort zur Gedenkstätte und betreibt damit eine vielschichtige Spurensuche.
Marko Zink – M 48° 15′ 24.13′′ N, 14° 30′ 6.31′′ E
Mauthausen – Die Tilgung von Erinnerung
16.12.2022 – 16.04.2023
vorarlberg museum
Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz
https://www.vorarlbergmuseum.at