
09.07.2025 – 02.11.2025
Die großangelegte neue Einzelausstellung von Ibrahim Mahama, die im ersten Obergeschoß des Standorts im MuseumsQuartier gezeigt wird, versammelt eine völlig neue Gruppe von Auftragsarbeiten, darunter Skulpturen, Fotografien und Videos. Mahama bezieht sich auf das materielle Erbe von Kolonialismus, Postkolonialismus und Industrialisierung in Ghana.
Zentrales Element der Ausstellung ist die Verwirklichung eines langjährigen Vorhabens: Dekonstruktion, Transport und Präsentation einer Diesellokomotive in Originalgröße in Kombination mit einer Vielzahl von emaillierter Eisengefäße – sogenannte „headpans“ –, die als Trägerkonstruktion für die Lokomotive dienen. Diese „headpans“ sind ein gängiges Gefäß, das in Ghana zum Transport von Waren und Materialien verwendet wird. Mahama sammelte Tausende dieser Schüsseln, indem er neue gegen gebrauchte eintauschte. Die beschädigten, verrosteten und verbeulten Objekte zeugen von intensivem Gebrauch. Unter dem Zug gestapelt, tragen sie eine Lokomotive, die als eine andere Art von Gefäß verstanden werden kann.
Eine begleitende fotografische Serie zeigt den körperlichen Verschleiß, der durch das tägliche Tragen der „headpans“ entsteht. Dazu gehören über 100 Röntgenbilder von Wirbelsäulendeformationen. Diese Bilder sind in ein Metallgerüst eingefasst, das wiederum dem Zug entnommen wurde. Gleichzeitig Symbol und System kolonialer und kapitalistischer Ausbeutung, stellt Mahamas Kritik die Eisenbahn als eine Infrastruktur dar, die buchstäblich auf dem Rücken der ghanaischen Bevölkerung errichtet wurde.
Die Ausstellung ist Ibrahim Mahamas erste Einzelausstellung in Österreich.
Ibrahim Mahama: Zilijifa
09.07.2025 – 02.11.2025
Kunsthalle Wien Museumsquartier
Museumsplatz 1
1070 Wien
www.kunsthallewien.at