Fleisch / Wien Museum

Heinrich Steinfest, In the slaughterhouse, 1956 © Heinrich Steinfest, Photo: TimTom, Wien Museum

02.10.2025 – 22.02.2026

Fleisch bewegt Menschen seit jeher. Es war immer begehrt, aber lange Zeit für viele kaum erschwinglich. Erst im 19. Jahrhundert machte die Industrialisierung Fleisch auch breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich – gleichzeitig verschwanden Tiere und ihre Verarbeitung aus dem Blickfeld der Stadtbevölkerung. Heute sorgt Fleisch für große Diskussionen: Für die einen ist es ein unverzichtbares Kulturgut, für andere eine unvertretbare Belastung für Tiere, Klima und Gesundheit.
Wien ist ein idealer Ort, um dieser Geschichte nachzugehen. Schon im Mittelalter trieb man zur Versorgung der Bevölkerung ganze Rinderherden hierher – mit ein Grund, warum der Stadt über Jahrhunderte eine besondere Vorliebe für Fleisch nachgesagt wurde. Im Schatten riesiger Schlachthöfe und unzähliger Wurstfabriken entwickelte sich Wien nach 1850 aber auch zu einer frühen Hochburg des Tierschutzes und des Vegetarismus. In der fleischhungrigen Nachkriegszeit stiftete das Schnitzel der Stadt Identität, die Debatten der letzten Jahrzehnte machten es zu einem Politikum.
Die von Jakob Lehne und Sarah Pichlkastner kuratierte Ausstellung verfolgt die Geschichte des Wiener Fleisches vom Stall bis zum Teller und darüber hinaus, berichtet über verschwundene Berufe und Gerichte und beleuchtet Werbung und Geschlechterrollen. Sie verknüpft dabei die Vergangenheit mit den Herausforderungen der Gegenwart und stellt die Frage: Wie wird es mit dem Fleischessen weitergehen?

Fleisch
02.10.2025 – 22.02.2026
Wien Museum
Karlsplatz 8
1040 Wien
www.wienmuseum.at