Der aus Innsbruck stammende Künstler Oliver Laric, 34, gehört zu den international meistgelobten und meistdiskutierten österreichischen Künstlern seiner Generation.
Bekannt geworden ist er zunächst vor allem durch Arbeiten im Internet. Seit vielen Jahren erforscht er die künstlerischen Möglichkeiten, die das digitale Netz zu bieten hat. Seine Webseite war gleichzeitig Studio, Theoriewerkstatt und Galerie, und brachte ihm eine beachtliche internationale Anhängerschaft ein. Das von ihm mitbegründete und -betriebene Web-Kunstprojekt vvwork war jahrelang eine viral wirkende Startrampe für zahlreiche – oft under cover – Kunstexpeditionen ins weltweite Netz. Und Laric liebt es, sein Publikum in die Irre zu führen. Viele seiner Spuren im Internet sind ein Fake. Seine eigenen von ihm in Umlauf gebrachten Lebensläufe inklusive. Bei vielen seiner Arbeiten stellt er das Positive und Kulturerhaltende des Kopierens zur Diskussion.
“Ich sehe keine Notwendigkeit selbst neue Bilder zu produzieren. Alles was ich brauche, existiert bereits. Es geht nur ums Finden.“, meint Laric. Indem man ein existierendes Bild benutzt, schafft man ein Neues. Zahlreiche Videos auf Youtube illustrieren diese Position anschaulich.
Laric versteht es, die Debatte um Original und Kopie lustvoll auf die Spitze zu treiben: Für die Ausstellung „based in Berlin“ hat er zum Beispiel vor einigen Jahren perfekte chinesische „Raubkopien“ des BMW X5, deren Einfuhr nach Deutschland gerichtlich verboten worden ist, als Kunstobjekte auf ein Podest heben lassen.
Laric hält nicht viel von Autorenschaft. Er sagt, dass das Ignorieren von Copyright und Kunstmarktdebatten seiner Gesundheit und seinem Glück wohltun. Ausgestattet mit einem 3D Scanner hat er Kunstwerke aus dem Museum in Lincoln, UK oder des KODE Art Museum in Bergen digitalisiert und stellt sie als 3D-Objekte frei zur Verfügung.
Das Austrian Cultural Forum in London widmete Laric unter dem Titel „Giving Away the Moulds Will Cause No Damage to His Majesty‘s Casts” eine Ausstellung. Und zwar in der realen Welt. Denn irgendwie scheint Laric bereits in der Post-Internet Ära der Kunst angekommen zu sein.
Zum Schluss noch eine Anmerkung der Redaktion in eigener Sache: Der Großteil dieses Artikels wurde lediglich aus dem Internet abgeschrieben und neu kompiliert.