31.08. – 25.09. 2022
Schmuckdesign mit Pferdefuß: Die besten SchmuckdesignerInnen werden mit dem Eligius-Preis ausgezeichnet.
Eligius von Noyon hat eine steile Karriere gemacht: Vom Hufschmied zum Goldschmied. Das ist aber schon einige Zeit her. Er soll im siebenten Jahrhundert gelebt haben.
Er soll die Entdeckung gemacht haben, dass man das Bein eines Pferdes, nachdem man es abgehackt hat, nicht mehr anschmieden kann (ein Wunder der Erkenntnis gewissermaßen!). Dieses Wunder hat ihn später – völlig nachvollziehbar – zum Schutzpatron der Goldschmiede und Schmuckdesigner avancieren lassen. Jede Profession braucht so jemanden.
Um die Jahrtausendwende zum dritten Jahrtausend wollte man dann in Salzburg einen Preis für herausragendes Schmuckdesign ins Leben rufen. Bei der Suche nach einem geeigneten Namen für den Preis hat man sich des Wunder-Goldschmiedes aus dem 7. Jahrhundert erinnert. Die Fürst-Erzbischöfliche Tradition Salzburgs wirkt bis heute nach, wie es scheint.
Alle 3 Jahre wird dieser Preis seit 2005 vergeben. Die Arbeiten der Nominierten und PreisträgerInnen dieses Jahres sind nun in einer Ausstellung im Wiener MAK zu sehen. Die schmieden zwar Pferden keine Beine mehr an, aber verpassen schon mal Muscheln Zähne, wie die Arbeit von Benedikt Fischer zeigt. Der mit 7.000 EUR dotierte Hauptpreis ging an Lilian Naomi, die aus verschiedenen Hölzern brachial-rohe Ganzkörper-Schmuckketten gestaltet, denen der vom Hufschmied zum feinen Goldschmied avancierte Eligius sicher mit großer Verwunderung gegenübergestanden wäre.
ELIGIUS-PREIS 2022
31.08. – 25.09. 2022
MAK Wien
www.mak.at