28.7. – 5.8.2023
PARADISE LOST & FOUND
Das Straßenkunstfestival La Strada sucht das Paradies
Das Paradies liegt gleich um die Ecke: Das Straßenkunstfestival La Strada entdeckt das bessere Leben in den kleinen Begegnungen des Alltags.
Werner Schrempf, Intendant des Straßenkunstfestivals La Strada: „Jede Kultur hat ihr Paradies, ihren Himmel, ihren Sehnsuchtsort, ihrem Garten Eden.“ Wo genau das Paradies ist, ob es noch zu entdecken ist oder ob es – vielleicht noch unerkannt – um die Ecke liegt, bleibt offen. „Die Zugänge von heimischen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern sind in jeder Hinsicht lustvoll, kreativ und machen Hoffnung“, so Schrempf.
Der Eingang zum Paradies von La Strada ist jedenfalls am Grazer Hauptplatz zu finden und beginnt mit einem gemeinsamen Fest der Künstlerinnen und Künstler mit dem Publikum. Spielerisch erobern die Akrobat:innen der australischen Compagnie Gravity & Other Myths die Stadt, lenken die Blicke Zuschauer um und lassen sie den urbanen Raum neu entdecken. „Pan/Catwalk“ des niederländischen Künstlerkollektivs Zwermers zeigt mit zwei Darstellern, einer Geigerin und einer scheinbar endlosen Reihe von Kostümen eine Hommage an die bunte und vielseitige Natur des Menschen. Gemeinsam verwandeln sie den Grazer Hauptplatz in die „Entrada al paradís“.
Die französische Compagnie Ex Nihilo richtet den Blick auf alltägliche Herausforderungen in unseren urbanen Räumen: Inmitten alter Autoreifen, Seile und billiger Plastikstühle erschaffen die Tänzer:innen in der Performance „In-Paradise“ im Zusammenspiel mit der urbanen Architektur ihre ganz eigene Welt. Ein temporäres „Paradies“, das durch die Suche nach dem Gleichgewicht und dem Ausbrechen aus der Alltäglichkeit entsteht. Die nomadische Nutzung der Orte ist dabei eine flüchtige und sanfte Anleihe, die niemals andere ausschließt.
In ein ganz konkretes und naheliegendes Paradies – in ein Waldstück in Kalkleiten – nimmt das Kollektiv Navaridas ° Deutinger ° Wolf das Publikum mit und öffnet die Augen für das, was so leicht zu übersehen ist, weil es immer schon da war. Die Choreograf:innen Martha Navaridas und Alex Deutinger haben sich mit dem bildenden Künstler Bernhard Wolf zusammengetan, um gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen – Nacht für Nacht – aus dem Alltag auszusteigen. „Bed & Breakfast in the Forest“ ist der Auftakt zu einer Serie von künstlerischen Arbeiten in ländlichen steirischen Regionen, die sich mit Fragen und Herausforderungen in Zeiten des Wandels beschäftigen.
Doch was geschieht, wenn unsere Welt, unser kleines Paradies, untergeht? „Dimanche“, ein Stück der Truppe Focus & Chaliwatéder zeichnet ein witziges und zärtliches Porträt der Menschheit, die von den unkontrollierbaren Kräften der Natur überrascht wird: Eine kleine Familie versucht, am gemeinsamen Sonntag trotz des Chaos ein Gefühl der Normalität aufrechtzuerhalten, während draußen drei reisende Reporter ihr Bestes geben, die ökologische Apokalypse zu dokumentieren.
Wenn eine Tür sich schließt, dann öffnet sich eine andere, heißt es. In „Exit“ des belgischen Choreografen Piet van Dycke bewegen sich vier Akrobaten in einer Kombination aus Tanz, Slapstick und Balance-Kunst mit scheinbar müheloser Leichtigkeit in einer Installation aus drehbaren Wänden und schwingenden Türen. Die Performance erzählt vom Spiel mit der Kraft und der Erkenntnis, dass jeder Ausgang auch gleichzeitig ein Eingang ist.
LA STRADA
Various locations, Graz / Steiermark
28.07. – 05.08.2023
www.lastrada.at