Vienna Shorts – Internationales Kurzfilmfestival 2025 / various locations, Wien

© Filmstill Familienurlaub, Kurdwin Ayub

27.05.2025 – 01.06.2025

Polarisierung und Streit sind leider prägend für unsere Zeit. Eine Entwicklung, die durchaus bedenklich ist. Gerade aber in schwierigen Zeiten sollte die Devise lauten: zusammenrücken. Und zwar so eng wie möglich. Als Gegenentwurf zu einer Gesellschaft, die auf Konflikt und Konfrontation gepolt ist, schenkt das internationale Kurzfilmfestival VIENNA SHORTS in diesem Jahr der Fürsorge und der Gemeinschaft verstärkte Aufmerksamkeit. Basierend auf Sophie K. Rosas Buch „Radikale Intimität“ lautet das Motto der diesjährigen Festivalausgabe Move Closer! Radical Intimacy. Intimität wird dabei als politischer Raum verstanden – und Beziehungen und Solidarität als Akte des Widerstands.
An sechs Festivaltagen werden einmal mehr über 300 Filme in knapp 70 sorgsam kuratierten Programmen zu sehen sein. Rund ein Drittel davon konkurriert in vier Wettbewerben um rund € 30.000 an Preisgeld und die Qualifikation für Oscars® und Europäischen Filmpreis.
Als Festivalzentrale dient erneut das MuseumsQuartier Wien, in dem das Milieukino (ein zum Minikino umgebauter Truck) ebenso bespielt wird wie eine Open-Air-Leinwand und erstmals das Kino des Museums moderner Kunst (mumok). Als weitere Spielorte dienen das Stadtkino im Künstlerhaus, das METRO Kinokulturhaus, das Filmmuseum und das Gartenbaukino.
Die Porträts sind der österreichischen Regisseurin Kurdwin Ayub (AT) und dem amerikanischen Künstler Christopher Harris (US) gewidmet. Ayub, zuletzt in Locarno für ihren zweiten Spielfilm „Mond“ mit vier Preisen ausgezeichnet und heuer bei den Wiener Festwochen mit ihrer ersten Theaterarbeit „Weiße Witwe“ zu Gast hat schon mit ihren autobiografisch geprägten Kurzfilmen bewiesen, wie gern sie Konventionen unterläuft und Erwartungen bricht. Ihrem eindrucksvollen Schaffen widmet das Festival in Kooperation mit den Festwochen, dem Verleih sixpackfilm und dem Österreichischen Filmmuseum eine Personale.
Zu sehen werden von Ayub neben Familienurlaub die Kurzfilme Armageddon, Boomerang, LOLOLOL und Alive – Anthea sein.
Harris wiederum gehört zu einer ausgewählten Gruppe Schwarzer Filmkünstler:innen, die an der Spitze der Bewegtbildkunst des 21. Jahrhunderts stehen. In seiner Praxis hat er sich dem 16Millimeter-Film verschrieben und widmet sich der Fürsorge für Black Culture und Visualität in einer Vielzahl von Formen. Das Porträt-Programm im Filmmuseum reicht vom frühen Meisterwerk still/here, Harris’ Abschlussfilm an der School of the Art Institute of Chicago, bis hin zum neuesten Film Speaking in Tongues: Take One, einer freien Adaption des Romans Mumbo Jumbo von Ishmael Reed.
Das Miteinander wird beim Festival auch auf anderen Ebenen großgeschrieben. Unter dem Schwerpunkt „Ein Festival für alle“ soll der Zugang für alle Menschen erleichtert werden, unabhängig von Alter, Herkunft, Hintergrund oder Einkommen. „Basierend auf deiner persönlichen Situation kannst du selbst entscheiden, wie viel du zahlen kannst und möchtest“, bittet VIENNA SHORTS um eine ehrliche Selbsteinschätzung.
Über den Wettbewerb und den Fokus zu radikaler Intimität hinaus gibt es auch heuer wieder ein breit gefächertes Programm beim Festival: Das Kinder- und Jugendkino richtet sich an die Jungen, die Current Comments an politisch Interessierte und die Late Night an Genre-affine Nachtschwärmer:innen. Zudem wird im MuseumsQuartier ein Kurzfilmtreffen der Europäischen Filmakademie gehostet und gemeinsam mit den Wiener Festwochen getanzt und gefeiert.

Vienna Shorts 2025
27.05.2025 – 01.06.2025
various locations
www.viennashorts.com