simon – Ein Minikraftwerk für Jedermann
Photovoltaikstromerzeugung ist grundsätzlich nichts Neues. Allerdings sind viele von der Möglichkeit ausgeschlossen, selbst ihren Strom zu erzeugen. Denn mit den gängigen Anlagen- und Einspeismodellen ist diese Energiegewinnungsform einfachen Wohnungsbesitzer_ innen oder Mieter_innen de fakto nicht zugänglich: Für diese Zielgruppe haben Simon Niederkircher und Michael Galhaup die erste komplett steckdosenfertige Photovoltaikanlage entwickelt.
Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen der Gegenwart. Dass der Mensch ein Hauptverursacher dieser Veränderung ist, ist eine wissenschaftliche Tatsache. Die globale Erwärmung darf laut dem bei der UN-Klimakonferenz 2015 gefassten Übereinkommen von Paris das Niveau vor Beginn der Industrialisierung nicht über 1,5 Grad Celsius übersteigen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten bis 2050 in den Industriestaaten die Treibhausgasemissionen um bis zu 95 % gegenüber dem Jahre 1990 reduziert werden. Ein essentieller Baustein dafür ist die Energiewende, also der Umstieg von fossilen Energieträgern und Kernenergie auf eine nachhaltige und erneuerbare Energieversorgung.
Vor allem in den Städten sind viele, die auch individuell einen Beitrag leisten wollen, davon ausgeschlossen, selbst Energie erzeugen zu können. Mit dem Mini Kraftwerk simon kann man zu Hause nachhaltigen Strom erzeugen, ihn in das eigene Netz einspeisen und so seinen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Gleichzeitig ist simon ein Schritt hin zur Selbstbestimmung in der Energieversorgung und Demokratisierung des Energiesystems.
Simon Niederkircher und Michael Galhaup von der „homemade. energy GmbH“ haben sich dieses Problems auf kreative Weise angenommen. Gemeinsam haben sie simon entwickelt: die erste steckdosenfertige Photovoltaikanlage. Dieses Mini-Kraftwerk wandelt Sonnenlicht in Strom um und erreicht eine Spitzenleistung von 150 Watt. simon ist 14 Kilogramm schwer und hat mit 138 x 69 Zentimeter eine noch einigermaßen handliche Größe. Damit kann man es problemlos in Stadt und Land auf dem Balkon, der Terrasse, im Garten oder an einem Fenster montieren, und so zu Hause seinen eigenen Strom erzeugen, und direkt von der Steckdose in sein eigenes Stromnetz leiten.
Auspacken. Aufstellen. Einstecken. So einfach kann ein Kraftwerk sein.
Das durch Crowdfunding finanzierte Kraftwerk für den Hausgebrauch schafft ein Stück Unabhängigkeit in einem Strommarkt, der von großen Energieversorger_innen beherrscht wird. Niederkircher und Galhaup versuchen so auch, zu einem demokratischeren und selbstbestimmten Energiesystem beizutragen.
Gleichzeitig hinterlässt das in Österreich aus fast ausschließlich recycelbaren Materialien hergestellte Produkt mit seinen leistungsstarken Solarzellen einen möglichst reduzierten CO2-Footprint. Simon gibt Verbraucher_innen also die Möglichkeit, ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Erstmals eine Photovoltaikanlage für die Steckdose
Für Wohnungen sind traditionelle Photovoltaikanlagen allerdings meist nicht praktikabel. Durch ihre Größe und Sperrigkeit können sie nur auf Dächern oder größeren Grünflächen montiert werden.
simon will genau das ändern und Sonnenenergie benutzerfreundlich auch für Wohnungsmieter_innen nutzbar machen. Das schafft es durch seine Größe und Bauweise. Die erfolgreiche Durchführung eines Crowdfunding-Projektes der oekostrom AG, das die Realisierung des Projektes finanzierte, über die Plattform „1000×1000“ im Sommer 2015 hat gezeigt, dass großes Interesse an solchen neuen Formen der selbstständigen Energieerzeugung besteht.
Um diese Photovoltaikanlage im Kleinformat direkt an die Steckdose anschließen zu können, wurde ein Wechselrichter integriert. Photovoltaikzellen erzeugen nämlich prinzipiell Gleichstrom. Durch den eingebauten Wechselrichter wird dieser in Wechselstrom mit hoher Qualität umgewandelt. Gleichzeitig sorgt der Wechselrichter dafür, dass der Strom mit für Haushaltsgeräte passender Spannung und Frequenz direkt an die Steckdose abgegeben werden kann.
Da elektrischer Strom sich stets den kürzesten Weg sucht, fließt der selbst erzeugte Strom durch die Steckdose über die hauseigenen Stromleitungen in die dort angesteckten Elektrogeräte. Die Spitzenleistung von simon liegt bei 150 Watt. Er gewinnt also täglich genug Strom um beispielsweise ein Mittagessen für zwei Personen zu kochen, oder 35 Tassen Kaffee zu kochen. Die 32 monokristallinen Solarzellen in der Größe von 156 x 156 Millimetern, die für simon verwendet werden, stammen zur Gänze aus regionaler Herstellung und recycelbaren Materialien. So spart der Einsatz dieser Haushaltsphotovoltaikanlage 63 Kilogramm CO2 pro Jahr und hinterlässt keinen radioaktiven Abfall.
Das macht simon zu einem Baustein der nötigen Energiewende, den jede/r Einzelne setzen kann und das in nur drei Schritten: Auspacken, aufstellen, einstecken.
Simon Niederkircher und Michael Galhaup
Entwickler
simon – Das Mini Kraftwerk
http://simon.energy