mein Körper : meine Maschine / esc Graz

23.09. – 18.11. 2022

Haben wir schon in wenigen Jahrzehnten mit Hilfe von Biotechnologie und künstlicher Intelligenz die biologischen Grenzen von Verfall und Tod des menschlichen Körpers überwunden?

Im esc medien kunst labor geht ein Ausstellungsprojekt der Frage nach: Wie sehr ist mein Körper noch mein Körper?

Michel Focault sieht im menschlichen Körper ein Zielsubjekt, auf das die unterschiedlichsten Interessensgruppen schon jetzt zugreifen. Über Mode- und Ästhetikideale, Bewegungs- und Ernährungsdatensammlungen, Prothesen, Implantate, Brain-Computer-Interfaces und andere technische Erweiterungen.

Der Druck und Einfluss der Konzerne und Regimes auf den Körper der einzelnen Menschen steigt und wird ständig weiter erhöht. Apps schreiben zwingend vor, bestimmte Datensammlungen über unseren Körper und seine Bewegungen zu erlauben. Nichtbefolgung wird mit Sanktionen bedacht. Von Unternehmen und Universitäten, die ihren Rechtsunterworfenen Fitnessprogramme vorschreiben, bis zum totalitären Regime in China, das die Nichtverwendung bestimmter Handyfunktionen unter Strafe stellt.

Ist es die euphorische Vision des Google-Programm-Entwicklers Ray Kurzweil, der behauptet, dass die Menschheit mit Hilfe von Biotechnologie und künstlicher Intelligenz ihre biologischen Grenzen, also Verfall und Tod des Körpers, im Jahr 2045 überwunden haben wird – oder sind wir schon längst dabei, unsere physische Existenz aufzugeben, im Sinne von Paul Virilio, demnach unsere stillgelegten Körper nur mehr Hüllen unseres Selbst sind, digitale Interfaces, das Sein als ein ständiges Online-Sein in einem nie endenden Datenstrom?

mein Körper : meine Maschine
16.09. 2022 ab 19.00 Uhr: Herbstsaisonauftakt mit Preview zur Ausstellung
23.09. – 18.11. 2022
esc medien kunst labor
Graz, Bürgergasse 5
esc.mur.at