TRICKY WOMEN: Tricky Women Filmprogramm

(c) Anna Vasof

Die Phantasie kennt keine Reiseverbote.

„Ich suche das Herz jeder Frage, fange bei Null an und finde meine eigenen Kernaussagen“, Anna Vasof. 


Reisen im Kopf kann uns keiner verbieten. Was ganz generell als Motto für die phantasievollen, berührenden, amüsanten und kritischen Filme junger Animationskünstlerinnen gelten könnte, hat in Lock- down-Zeiten eine zusätzliche Dimension gewonnen. 

Das “Tricky-Women / Tricky Realities Filmfestival” bietet jungen Animations-Filmemacherinnen jedes Jahr eine Bühne, um ihre Arbeiten zu präsentieren. In diesem Jahr war das pandemiebedingt allerdings nur online möglich. 

Waltraud Grausgruber sieht diesen Umstand mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn einerseits ist das Wesentliche eines Festivals ja die direkte persönliche Begegnung. Andererseits hat das Ausweichen des Festivals ins Internet das Programm ei- nem viel breiteren Publikum geöffnet:„Wir hatten während der Festivaltage ZuseherInnen aus über 70 Ländern. Und die Zahl der Aufrufe lag höher als bei einem normal ausgetragenen Festival“, ist Grausgruber trotzdem zufrieden. Klar ist für sie aber, dass das Tricky-Women Festival beim nächsten Mal wieder live in Wien stattfinden muss. 

Für die Internationale Verbreitung von ausgewählten Filmen des Programmes sorgt seit einigen Jahren eine Kooperation zwischen dem Tricky Women Festival und der Auslandskultursektion des Außenministeriums: Eine Auswahl an Filmen aus dem Festival wird in Kooperation mit den Österreichischen Kulturforen und Kulturabteilungen der Österreichischen Botschaften weltweit präsentiert. 

„Von Reisen, Herzensangelegenheiten und Peripherien“: Unter diesem Motto steht das Programm dieser „Tricky Women Filmrolle“ in diesem Jahr. Die Österreichischen Kulturforen auf der ganzen Welt verschaffen mit ihren Netzwerken vor Ort und ergänzenden Rahmenprogrammpunkten den überwiegend jüngeren Filmemacherinnen, die in diesem Programm präsentiert werden, eine wichtige weitere internationale Bühne für ihre Arbeiten. Zwar wird die Tricky-Women Filmrolle pandemiebedingt bis auf Weiteres im Rahmen von regionalen Onlineevents präsentiert. Diese werden aber eingebettet in Kooperationen vor Ort und schaffen so den Filmemacherinnen auch Gelegenheiten für bilateralen Austausch.

Die ausgewählten Filme für dieses Programm erzählen von der Liebe zum Leben, von Lebensangst, alten Mythen und modernen Begegnungen. Von Reisen, die beschwerlich sind, gefährlich, unfreiwillig oder selbstgewählt. 

Die Salzburgerin Kathrin Steinbacher wirft mit ihrem Film „In Her Boots“ einen ungemein zärtlichen und humorvollen Blick auf „Großmutter Hedi“ die an Demenz erkrankt ist. Veronika Schubert montiert Floskeln und schablonenhafte Sequenzen von You-Tube InfluencerInnen neu. Und Ani Antonova lässt mit 5.000 von Hand auf Papier gezeichneten Bleistiftbildern die unfreiwillige „Migrationsgeschichte“ des Elefanten Süleyman aus dem 16. Jahrhundert wiederauferstehen, den das Schicksal von Ceylon über Lissabon an den Wiener Hof verschlagen hat, wo seine Lebensreise als lebendiges Geschenk für Maximilian II zu Ende ging. 

Die Tricky Women Filmrolle macht deutlich: Grenzen gibt es gerade zwar durch die Pandemie. Aber nicht für die Phantasie. 

Tricky Women Filmrolle 

„Von Reisen, Herzensangelegenheit- en und Peripherien“ 

FILME
Linzer Lust | Linz Delight
Maya Yonesho, AT/DE 2019, 3’17 
Vermessung der Distanz | Measuring the Distance
Susi Jirkuff, AT 2019, 7‘
The Outlander
Ani Antonova, AT 2018, 5’
Shaul und Iwan | Shaul And Ivan 
Rebecca Akoun, AT 2019, 9’50 
Contouring
Veronika Schubert, AT 2019, 3’50
Lieb Dich | Love You
Sabine Groschup, AT 2019, 8’
Pangäa
Beate Hecher und Markus Keim, AT 2020, 13‘35
Who’s Afraid Of RGB
Billy Roisz, AT 2019, 8’20
In Her Boots
Kathrin Steinbacher, AT/UK 2019, 6’02 
Cardiograph, AT 2018, 1’40
Explosive Speech, AT 2017, 2’00 
Shaping Waves, AT 2018, 1’45
Glass Wall
Anna Vasof, AT 2017, 2’07 

Infos über aktuelle Onlinescreenings:
www.austriakulturdigital.at
www.trickywomen.at